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Sparen VS Investieren

Beim Sparen von den monatlichen Einnahmen gibt es einen gefährlichen Trugschluss im Bezug auf den Vermögensaufbau. Während das „abzwacken“ einer gewissen Geldsumme zum Monatsbeginn überhaupt für den Anfang schon ganz gut ist, müssen wir aber die Zielsetzung der künstlichen Verknappung unserer Einnahmen betrachten.

Ich habe die beiden Bereiche Konsumsparen und Vermögensaufbau genannt.

Beim Konsumsparen gehen wir den ersten Schritt um aus der Schulden- oder Dispofalle zu kommen: Wir sparen monatliche Beträge und können uns bei Erreichen einer gewissen Summe etwas dafür Leisten.

In meiner Finanzorganisation gibt es diese Posten für: das Auto, Urlaub, jährliche Abbuchungen, „Spielzeug“, Kleidung und natürlich für das Finanzfeuerwehrtagesgeld.

Warum ist dass alles „nur“ Konsumsparen? Weil ich die Ausgaben dieses Geldes mehr oder weniger fest eingeplant habe, nur zu einem anderen Zeitpunkt. Also statt jeden Monat nur 30, 50 oder 100 Euro für das Auto auszugeben, habe ich für eine nötige Reparatur, die Winterreifen etc im Jahr ein Budget von 360, 600 oder halt 1200 Euro. Mit diesem Geld in der Hinterhand, ist es viel leichter eine Rechnung zu bezahlen, als wenn ich es mir vom aktuellen Monat abknapsen muss und dafür dann nur noch von Brot und Wasser lebe.

Trotzalledem wird dieses Geld ausgegeben - Es wird also nicht für den Vermögensaufbau genutzt, sondern für verzögerten Konsum.

Einen weiteren Vorteil haben diese Sparkonten aber auch noch. Wenn ich das Geld erst sparen muss, bin ich vor manchen „Impulskäufen“ etwas geschützt. Statt mir sofort die neue Playstation zu kaufen, warte ich erst, bis das Geld zusammen ist und ggf. ist bis dahin schon der Preis gefallen.

Beim Investieren betrachten wir den deutlich wichtigeren Teil des eigenen Geldes, nämlich den, den wir nicht verkonsumieren und der für uns einen neuen Wert schaffen kann. Das wird im allgemeinen Vermögensaufbau genannt, üblicherweise um „die Rentenlücke zu schließen“ oder „im Alter genug zu haben“.

Dabei gibt es 2 Bereiche, die für den normalen Bürger, ohne große Finanzen-Ambitionen, in Frage kommen: Immobilien und Aktien-ETF.

Beim Streitpunkt „Immobilien“ zähle ich durchaus auch die selbst genutzte Immobilie hinzu, denn abgesehen von einem schlechteren Renditefaktor schaffe ich mit dem TILGUNGS-Anteil der monatlichen Rate einen Wert. Nämlich, dass ich irgendwann einmal Besitzer sein werde und keine Kaltmiete/Zinsen mehr zahlen muss.

Der Tilgungsanteil meiner monatlichen Rate ist also ein großer Faktor in meinem Vermögensaufbau. Menschen in einer Mietwohnung sollten also möglichst, den Anteil einer möglichen Tilgung einer ähnlichen Eigentumswohnung zusätzlich investieren.

Der zweite große Anteil meine Investition in den Vermögensaufbau ist ETF-sparen. Hier kaufe ich über einen monatlichen Sparplan Aktienanteile von allen wichtigen Firmen diese Welt. Und zwar ohne darüber Nachdenken zu müssen, welche Aktie gerade wichtig ist und welche nicht. Das erledigt der zu Grunde liegende Algorithmus des ETF ganz automatisch.

Welchen Vermögensaufbau gibt es noch? Natürlich die gesetzliche Rente. Aber auf die Höhe und den Auszahlungsbeginn gibt es nur wenig Einflussnahme. Bei einer privaten Zusatzrente schon eher. Aber auch die Betriebsrente oder Sondertilgungen bauen Vermögen auf.

Wir halten fest - während Konsumsparen der erste Schritt aus der Dispo- und Schuldenfalle ist, bedeutet er noch keinen Vermögensaufbau. Vermögensaufbau betreiben wir über

  • Immobilien (auch selbstgenutzt)
  • Aktien (im ETF)
  • Vermögenssparpläne/Privatrenten
  • Ges. Rente/ Betriebsrente
  • Kredittilgungen

Die Sparquote ist ein Instrument, um seinen Konsum zu überprüfen und seine Kosten zu reduzieren. Dabei wird der Anteil der Sparsumme durch die Einnamen geteilt

Wie hoch sollte jetzt also die Sparquote sein? So hoch wie möglich!

Ich denke bei so gut wie jedem Einkommen sollte es möglich sein 10% zu sparen. Wer das nicht kann, hat einen zu teuren Lebensstil. Das bedeutet: Kein Selbstmitleid, Kosten reduzieren, Einnahmen steigern. Vielleicht eine kleinere Wohnung, eine Fortbildung für den Beruf, ein Nebenjob, teure Hobbys überdenken, Zigaretten?.

In den nächsten Schritten sollte man auf 20-30% Sparquote kommen. Irgendwann laufen die teuren Verträge aus, die bei der Optimierung gekündigt wurden oder die nächste Gehaltserhöhung steht an.

Bei ausreichend hohem Einkommen (wie der Maschinist der Freiheitsmaschine zeigt, ist das mit dem Durchschnittseinkommen zu schaffen), sollte die Sparquote immer mehr an 50% heranreichen.

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  • Zuletzt geändert: 2023/11/07 10:39
  • von manuel@krischer.it